In der Römischen Kaiserzeit, im 1. nachchristlichen Jahrhundert werden die an der Ems lebenden Menschen erstmals in den schriftlichen Quellen erwähnt. In seinem Werk “annales“ berichtet der römische Geschichtsschreiber Tacitus von den Germanenstämmen der Amsivarier und der Chauken, die im Gebiet der Ems und Hase siedelten. Zu jener Zeit gehörte das emsländische Gebiet zur „Germania libera“ (freies Germanien), das nie von römischen Truppen besetzt war.
Germanische Besiedlungsspuren für das Emsland konnten in Ahlde, Geeste und in Walchum archäologisch nachgewiesen werden.
In Ahlde waren aufgrund der schlechten Bodenbedingungen keinerlei Hausgrundrisse mehr zu rekonstruieren. Aber der Fund von zahlreichen Scherben belegt für diesen Ort eine Siedlung. Weiter weisen die Funde von tönernen Webgewichten auf die Existenz eines so genannten Gewichtswebstuhls hin. Die Rekonstruktion so eines Gewichtswebstuhls nebst "Weberin" ist im Museum ausgestellt.
Die Ergebnisse mehrerer Grabungen in Geeste belegen, dass das Gebiet seit der Jungsteinzeit immer wieder besiedelt war und auch für die Römische Kaiserzeit konnten zwei Besiedlungsphasen dokumentiert werden. Aufgrund der guten Erhaltungsbedingungen der Hausgrundrisse konnten für beide Phasen Wohn- und Stallgebäude, Nebengebäude, sowie kleine Speicherbauten dokumentiert werden.
Unter den Gebäuden der späteren Besiedlungsphase nimmt ein Haus von 6 m Breite und knapp 60 m Länge eine Sonderstellung ein. Das Gebäude wurde durch mehrere Trennwände in separate Räume geteilt, welche teils über eigene Eingänge verfügen. Dank der Auffindung einer Münze von Constantin II. direkt im Hausinneren und zahlreichen römisch kaiserzeitlichen Scherben konnte es in die Zeit vom 3. bis zum 4. Jahrhundert n. Chr. datiert werden. Ein im Museum vorhandenes Gebäudemodell des Hauses veranschaulicht die damalige Wohnsituation.
Archäologische Funde aus dem 5. bis 10. Jahrhundert sind aus dem Emsland ganz selten. Ein archäologischer Beweis früherer Siedlungen fehlt deshalb. Zwar gibt es auf einigen Arealen über Jahrhunderte immer wieder eine Besiedlung, was jedoch nicht automatisch bedeutet, dass dieser Platz dauerhaft bewohnt war.